Verschenken statt Wegwerfen

Im Jahr 2021 wurden in Deutschland laut dem Statistischen Bundesamt* 411,5 Millionen Tonnen Abfall entsorgt. Mehr als 50 Prozent des deutschen Abfalls geht auf Hausmüll zurück. Dabei ließen sich eine Vielzahl von Lebensmittel noch verarbeiten, etliches landet ungeöffnet in den Tonnen. Vor allem Obst und Gemüse wird weit vor Ablauf der Haltbarkeit entsorgt, Grund ist häufig Bequemlichkeit aufgrund von Platzmangels oder unschöne braune Stellen. Dabei wären solche Produkte durchaus noch genießbar. Auch Brot und Milchprodukte landen zu einem hohen essbaren Teil im Müll, weniger häufig geschieht dies mit Fleisch. Neben Lebensmittel des täglichen Konsums sind es Alltagsgegenstände, die das Zeitliche segnen sollen. Leichtfertig weggeworfene Produkte? Das muss nicht sein!

Das Sperrmüllaufkommen steigt, aber die Verwertungsquote auch

Im Jahr 2020 waren es 2.979 Millionen Tonnen Sperrmüll. Das Sperrmüllaufkommen in Deutschland steigt kontinuierlich an und auf der anderen Seite steigt auch die Verwertungsquote.  So war im Jahr 2000 die Verwertungsquote 29% und 15 Jahre später waren es schon 89%. **
Die Verwertungsquote ist nicht der Recyclingquote gleich zusetzen.  Während die Verwertungsquote die stoffliche und energetische Verwertung von Wertstoffen nutzt, so umfasst die Recyclingquote nur die stoffliche Verwertung.  Die Verwertungsquote ist somit immer grösser als die Recyclingquote.

An Spendenorganisationen verschenken statt wegwerfen

Wer keine Freunde und Bekannte kennt, für die solche Waren interessant sind, kann sie auch zu Spendenorganisationen bringen, um anderen Menschen eine Freude zu machen. Solche Vereine halten das Motto «Verschenken statt wegwerfen» schon lange hoch und sind dankbar für jede Form von Spenden. Dazu zählt auch Kleidung. Wenn diese noch keine Mängel aufweist, bietet sie sich für neue Nutzer an. Auch Schuhe, die sicherlich einmal viel Geld gekostet haben, sind nach wie vor gefragte Artikel, die besseres als den Weg in die Abfalltonne verdient haben. Ausrangierte Technik, wie alte Konsolen und Computer, erhalten woanders ein neues Leben. Kinder benötigen beispielsweise nicht stets das neueste, teuerste Spielzeug und freuen sich auch über alte Spielsachen, die beim Aufräumen des Dachbodens zum Vorschein kommen. Manch einer wird staunen, wie alte Objekte schnell ihren Besitzer wechseln. Hierzu zählen auch Möbel aller Art. Falls einmal keine Lösung vorhanden sein sollte, Gegenstände oder Waren zu spenden oder zu verschenken, bietet sich Studenten Power an.

Sie können sich direkt an eine der Einrichtungen aus der Liste wenden.

  • Berliner Büchertisch  (sammelt in Berlin gebrauchte Bücher, LPs, CDs, DVDs und Brettspiele)
  • Der Motzladen – motz-Gebrauchtwarenkaufhaus ( Kleidung, Bücher, Hausrat, Elektrogeräte und Möbel werden gesammelt)
  • Fahrradwerkstatt der Projektagentur gGmbH (Fahrräder und Fahrradteile)
  • Goldnetz Sozialmarkt Berlin (Fahrräder, Schlittschuhe, Spielsachen und ähnliche Güter )
  • Gebrauchtwarenladen Platane 19 (Gebrauchtwaren aller Art: Kleidung, Kleinmöbel, Geschirr, Bücher, Kindersachen, Haushaltsartikel, Freizeitartikel etc.)
  • Chance-Bildung, Jugend und Sport BJS gGmbH
  • Deutsches Rotes Kreuz Berlin DRK Berlin e. V. (Kleider und Möbel)
  • Hilfe mit Herz
  • Komm & Sieh (Möbel, Betten, Lampen, Kleidung, Gläser, Haushaltswaren, Elektroartikel, Werkzeug, Bücher, Bilderrahmen)
  • KUNST-STOFFE – Zentralstelle für wiederverwendbare Materialien – e.V. (Naturholz, Metall wie Bleche, Draht, Nägel, Stoffbahnen, Molton, Theatervorhänge, fast volle Farbbehältnisse wie Sprühdosenlack, Atelierfarben wie Ölkreide, Acryl etc.,)
  • MedienPoint Charlottenburg-Wilmersdorf (Bücher, Schallplatten,CDs,PC-Spiele,Gesellschaftsspiele  etc)
  • Franziskaner Kloster
  • Rumpelbasar Zehlendorf e.V. (Haushaltswaren, Wäsche, Accessoires, Kleidung, Alles für Kinder, Bücher, Möbel, Elektrozubehör.)
  • Sachspendenlager Evangelisches Johannesstift (Haushalts- und Elektrogeräte, Bekleidung, Teppiche und Gardinen)
  • Second Hemd 1. (Kleidung, Heimtextilien, Schuhe, Taschen)
  • Second Hemd 2 (Kleidung, Heimtextilien, Schuhe, Taschen, Kinderbekleidung)
  • Tierhilfsnetzwerk Europa e.V. (Tierfutter, Aufbaupräparate, Halsbänder, Leinen, Näpfe, Parasitenmittel, Spielzeug, Kratzbäume )
  • Trias – Kleider- und Bücherbörse (Kleidung und Bücher)
  • VITA Bücherbörse (Bücher)

Wird ein neuer Staubsauger gekauft, landet der alte auf der Mülldeponie. Wo früher solche Gerätschaften noch einen Platz auf den Verkaufstischen von Trödelmärkten fanden, gehen viele Verbraucher heute den schnellen Weg. Kein Wunder sprechen immer mehr Experten von einer Überflussgesellschaft. Vieles was gekauft wird, benötigen Menschen überhaupt nicht und entsorgen die Waren nach kurzer Zeit. Darunter leidet am Ende die ganze Welt, denn es sind nicht nur die Industrien, die als Hersteller in die Verantwortung gezogen werden, sondern auch die Verbraucher selbst, die schließlich erst die Nachfrage bestimmen. Sie führen schlussendlich mit ihrer Gier nach mehr Konsum zum Raubbau von Ressourcen, die alles andere als nachhaltig für unseren Planeten sind und endlich sind. Zügeln wir uns alle nicht, kann das schwerwiegende Folgen haben.

Deshalb ist verschenken statt wegwerfen immer besser

Wenn Artikel deshalb unbedingt gekauft werden müssen und danach keine Verwendung mehr besteht, ist es immer noch besser zu verschenken, statt wegwerfen zu wollen. Somit erfüllen die Produkte letztlich noch einen Nutzen und wurden nicht mit Energie erzeugt, die keinen Beitrag leistet. Damit unsere Wegwerfgesellschaft zerbricht, gilt es zunächst bei Endkunden ein Bewusstsein zu schaffen, welche Konsequenzen ihr Handeln haben. In Deutschland kommt es vielfach vor, dass Menschen möglichst preiswert einkaufen, den Wagen füllen und den vollen Kühlschrank als Statussymbol sehen. Etliche Waren werden kaum konsumiert, es mangelt an Zeit zum Kochen und am Ende landen selbst verpackte Produkte im Abfall. In anderen Ländern ist das Bewusstsein für Qualität deutlich größer. Dort wird gerne einmal etwas weniger gekauft, dafür zielführend, teurer aber auch hochwertiger.

Es muss ein Umdenken stattfinden, um die Nachhaltigkeit in unserer Welt zu fördern

Vielfach verstehen die Menschen hierzulande nicht mehr, wie gut es ihnen geht, ein Prozess des Umdenkens ist längst überfällig. Das eigene Verhalten infrage zu stellen, fällt vielen schwer. Verschenken statt wegwerfen kann aber ein Anfang sein, anderen Menschen die gekauften Artikel zuführen zu können, damit sie am Ende doch noch einen Nutzen besitzen. Hierbei kann es sich etwa um Lebensmittel aller Art handeln, denn wer hat sich nicht schon einmal dabei ertappt irgendein Sonderangebot mitzunehmen, dass er am Ende nicht kaufen wollte? Ob Süßigkeit oder Gewürz, bevor die Produkte das Innere des Müllbeutels kennenlernen, freut sich womöglich der eine oder andere über sie als Geschenk. Auch Bücher, Gemälde, Haushaltswaren und Dekorationsobjekte, Geschirr und Besteck, Töpfe und Pfannen, Bettwäsche und Schränke sowie vieles mehr können als Geschenk überzeugen.

Tausch- und Verschenkmarkt Berlin

Tausch- und Verschenkmarkt Berlin ist ein kostenloser Service der Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR).

Was für den einen überflüssig geworden ist, könnte genau das sein, wonach eine andere Person gerade Ausschau hält.

In diesem Sinne kommt der Tausch- und Verschenkmarkt der BSR ins Spiel, der die beiden Bedürfnisse miteinander verbindet. Gegenstände wie gut erhaltene Möbel, Geräte und andere nützliche Dinge, die für den Sperrmüll zu schade sind, bekommen eine zweite Chance auf nützlichen Gebrauch.

Durch diese Initiative wird nicht nur die Umwelt geschont, indem Abfall vermieden wird, sondern es wird auch ein Beitrag zum Schutz natürlicher Ressourcen geleistet.

Die Bewohnerinnen und Bewohner von Berlin haben hier die Möglichkeit, kostenfrei und bequem nach interessanten Objekten zu stöbern, eigene gut erhaltene Gegenstände anzubieten oder diese zu tauschen.
Mehr Infos auf: https://www.bsr.de/verschenkmarkt/Classifieds/List/Index.aspx

*Quelle: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Umwelt/Abfallwirtschaft/_inhalt.html

**Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/384/dokumente/dok_verwertung_2000-2015.pdf

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